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EIGENTLICH UNGLAUBLICH

Die Bezirksverwaltung hat im Zuge des Verkaufs des ehemals öffentlichen Grundes des Bezirksamtes eine Art von Bebauung ermöglicht, bei der über 90 Prozent der sommerlichen Blattmasse ersatzlos vernichtet wird. Um das zu verhindern, hätten auch spezielle Bedingungen an den Käufer gestellt werden können.

Der Bauträger bewirbt die künftigen Wohnungen auf seiner Webpage mit den Worten: „Durch den umliegenden Altbestand an Bäumen entsteht ein neues hochwertiges Wohnumfeld inmitten einer Grünoase.“ Wohl gemerkt: durch den „umliegenden“, nicht den selbst „entfernten“ Altbestand. Wenn alle Grundeigentümer in der Nachbarschaft so agieren würden wie dieser Bauherr, könnte niemand ein gutes Geschäft mit dem Verkaufsschlager „Grünoase“ machen. Und mit dem lokalen Grünklima wäre es aus und vorbei.

 

Die Bewohner_innen der Nachbarhäuser werden keine zwei Wochen vor der Bau­verhandlung  (27.09.2019) per Aushang im Stiegenhaus über das Bauvorhaben informiert. Das ist viel zu kurzfristig, um Baupläne einsehen, sich mit Experten beraten und dann profund Stellung nehmen zu können.

 

Ohne Einsatz von beträchtlichen finanziellen Mitteln für spezifische verfahrensrechtliche und bautechnische Expertise ist man als Anwohner einzig und allein auf den Goodwill des Bauträgers angewiesen.

Unverständlicher Weise ist der Erhalt von Bäumen und Grünbestand kein selbst­verständlicher und formeller Gegenstand von Bauverhandlungen in Wien! Wir konnten dank des Verhandlungsführers bei der Bauverhandlung den weitgehenden Erhalt bzw. Ersatz der Bäume, Sträucher und Wandberankungen dennoch thematisiert. Mit dem intensiven Pflanzenbewuchs wird auch dessen Beitrag zu einem angenehmen Grünklima beseitigt. Die Temperaturen im Hofareal und die Schallausbreitung werden merkbar steigen.​

Dies unterstützend, gab der stellvertretende Bezirksvorsteher des 19.Bezirks in der Bauverhandlung zu Protokoll: „kein Einwand, jedoch ist der Erhalt des alten Baumbestandes wichtig.“

Der Bezirksvorsteher Daniel RESCH hebt Ende 2019 in einem Brief an die Bezirks­bewohner_innen – in seinem Rückblick auf sein erfolgreiches erstes Amtsjahr –
besonders hervor, wie wichtig es ihm ist, das so wertvolle Grün im 19. Bezirk zu
erhalten und auch noch weiter auszubauen.

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